Jungzüchterprofis diskutieren in Brüssel mit
von Johanna Prodinger (Kommentare: 0)
Den krönenden Abschluss des Ausbildungsprogrammes "Jungzüchter-Profi" bildete die Abschlussexkursion von 30.11.-2.12.2019 nach Brüssel. 17 Jungzüchterinnen und Jungzüchter aus nahezu ganz Österreich folgten der Einladung und diskutierten mit den agrarischen Vertretern und verschafften sich einen Überblick über die landwirtschaftliche Situation in Belgien.
Den Rahmen für die Reise bildeten die Schwerpunkte Agrarpolitik, Kultur und Landwirtschaft. Den Startschuss gab Concept Chocolate, eine Schokoladenmanufaktur, spezialisiert auf Sonderanfertigungen ganz nach Kundenwunsch. Die Jungzüchterinnen und Jungzüchter nutzen die Gelegenheit und fertigten Pralinen an, welche natürlich gleich verkostet und mitgenommen wurden.
Brüssel umfasst knapp 1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mit einer eleganten Oberstadt und einer historischen Unterstadt. Zusammen mit den Gildehäusern mit ihren schönen Fassaden wird der Grand Place nicht zu Unrecht zu den schönsten Plätzen der Welt gezählt. Die Jungzüchterinnen und Jungzüchter bekamen durch den belgischen Stadtführer, Einblicke in die Entstehung und derzeitige Lage der Stadt.
Der zweite Tag wurde durch eine Betriebsbesichtigung geprägt. Der flämische Züchter Tim Bottu züchtet Weißblaue Belgier und konzentriert sich nach einer versehentlichen Geburt auf natürliche Geburten. „Ich bin ein atypischer Züchter. Meine Kühe passen nicht zum belgischen Zuchtziel, da ich auf große und schwere Kühe setze. Die belgische Zucht konzentriert sich auf immer mehr Konformität und breitere Tiere. Ich glaube nicht, dass das zusätzliches Geld einbringen wird." erklärt Tim. Der Fokus liegt an der natürlichen Abkalbung und diverse belgische Zuchtziele verfolgen unter anderem auch die geforderte Beckengröße um einen Kaiserschnitt zu vermeiden. Der ganze Stolz von Tim’s Betrieb ist „Daldina“, welche nach zwei Kaiserschnitten, fünf natürliche Geburten hatte.
Den Abschluss der Reise bildeten die Gespräche und Diskussionen mit den agrarischen Vertretern in Brüssel. Den Start gab die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer. Die Jungzüchterinnen und Jungzüchter nutzten die Gelegenheit und diskutierten über den Stellenwert der Landwirtschaft sowie der Unterstützung für Junglandwirte.
Last but not least führte der Weg in die Ständige Vertretung von Österreich zu Mag Mirjam Dondi (Botschafterin), DI Andreas Thurner (Leiter des Brüssel-Büros der Landwirtschaftskammer Österreich) und Dr. Georg Häusler (Europäische Kommission). Von den allgemeinen Tätigkeiten und Aufgaben der Ständigen Vertretung bis zu den aktuellen landwirtschaftlichen Themen war ein vielseitiges Programm geboten. Die Jungzüchterinnen und Jungzüchter diskutierten über die Aufgaben als Jungübernehmer und Thematiken rund um BIO, Anbindehaltung und neuen Herausforderungen der landwirtschaftlichen Zukunft.
Die vielseitigen und neuen Impulse der Reise nehmen die Jungzüchterinnen und Jungzüchter mit nach Österreich und blicken gestärkt in eine ereignisreiche Zukunft.