Jungzüchter Profi - Die Klauenpflege und Dokumentation als Schlüssel zum Erfolg
von Johanna Prodinger (Kommentare: 0)
Die Jungzüchterprofis trafen sich am Samstag, den 19. Oktober 2019, im Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein, um sich im Bereich Klauenmonitoring und Klauenpflege weiterzubilden. Jungzüchterinnen und Jungzüchter aus nahezu ganz Österreich folgten der Einladung zu diesem Aufbaumodul. Als Referent konnte wieder Robert Pesenhofer, gewonnen werden.
Die Basis für eine erfolgreiche funktionelle Klauenpflege ist das Wissen rund um die Anatomie der Rinder, um das Gewicht der Kuh auf den Klauen gleichmäßig zu balancieren. Werden die Klauen im Verhältnis eines menschlichen Fußabdruckes betrachtet, ist die Auflagefläche der Klauen viel geringer und der ausgeübte Druckt umso höher. Eine funktionelle Klauenpflege ist daher unerlässlich.
Pflegen und Entlasten und Dokumentieren
„Gutes so gut als möglich pflegen“ ist der Leitsatz einer tiergerechten Klauenpflege. Durch eine genaue Beobachtung der bewegenden Kuh, wird der Grundstein für eine korrekte Klauenpflege gelegt. Die Klauen erhalten mit der richtigen Hohlkehlung - im Fachjargon auch „Modell“ genannt - einen guten Gripp und reinigen sich dadurch auch besser. Damit kann einem Sohlengeschwür bereits im Vorfeld entgegengewirkt werden.
Im Zuge des Projektes „Klauen-Q-Wohl“ wird auf die Wichtigkeit der Dokumentation in der Klauenpflege eingegangen. Die Landwirtinnen und Landwirte haben so die Möglichkeit die genauen Details zur Klauenpflege direkt im RDV zu hinterlegen, um Probleme gezielter zu verfolgen und zu verbessern. Genauso ist es für die Klauenpflegerinnen und Klauenpfleger möglich, die Daten der Kuh direkt einzugeben und für die Landwirtinnen und Landwirte sichtbar zu machen. Die Jungzüchterinnen und Jungzüchter probierten dies gleich aus und stellten fest, dass die Dokumentation ein essentieller Parameter in der praktischen Klauenpflege ist.
Praxis und Erfahrung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor
Damit das theoretische Wissen gefestigt und auf den Betrieben zuhause umgesetzt werden kann, durften die Jungzüchterprofis unter fachlicher Anleitung von Robert Pesenhofer an einer lebenden Kuh trainieren. Mit Hilfe von Schlachtprägeraten konnten die Jungzüchterinnen und Jungzüchter testen wie tief geschnitten werden darf und wie das Innenleben einer Klaue aussieht.