Late Christmas Party – „Online Version“
von Johanna Prodinger (Kommentare: 0)
Eine online-Betriebsbesichtigung in Oberösterreich, die Bekanntgabe der Kärntner Jungzüchter des Jahres 2020 und viele begeisterte Jungzüchter das waren die Highlights der Late Christmas Party der Kärntner Jungzüchter.
Am Sonntag, den 27. Dezember 2020, fand die alljährliche Late Christmas Party der Kärntner Jungzüchter statt. Da es die derzeitige Situation nicht zulässt sich persönlich zu treffen, gestalteten die Jungzüchter ihre Veranstaltung erstmals in einer „online-Version“. Von Unterkärnten bis ins letzte Tal von Oberkärnten waren rund 30 motivierte Jungzüchter dabei.
Ein Hauptprogrammpunkt war die Vorstellung des Betriebes Hörmandinger aus Oberösterreich. Der Jungbauer Alexander (24 Jahre) war bereits als Preisrichter beim Jungzüchter Grand Prix 2018 in Kärnten tätig und fungiert als Obmann der FIH-Jungzüchter und Obmann-Stellvertreter der ÖJV. Er gab einen Überblick über den Fleckviehzuchtbetrieb, den er mit seinen Eltern gemeinsam führt. Mit einer kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer wurde die Stimmung zu Beginn gelockert und einer großartigen Online Christmas Party stand nichts mehr im Wege.
Der Fleckviehzuchtbetrieb Hörmandinger liegt im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel (OÖ) auf rund 400m Seehöhe. Die jährliche Niederschlagsmenge von rund 800 mm sichert eine zufriedenstellende Ernte der landwirtschaftlichen Nutzfläche von ca. 60ha des Betriebes wieder. Teilweise setzt der Betrieb auf Eigenmechanisierung. Die Außenwirtschaft liegt dabei in der Hand des Vaters. Bei den Milchkühen wiederum koordiniert Alexander die Entscheidungen. Am Betrieb stehen momentan 40 Milchkühe, 85 Fleckviehjungrinder und 40 Zuchtschweine. Die Milchleistung lag im Jahr 2020 bei 10.500kg. Das reicht dem Jungbauern, denn „mehr Milch würde lediglich mehr Kraftfutter bedeuten - das rentiert sich nicht“. Da der Betrieb Hörmandinger ein Betriebsstandbein auf die Rinderzucht ausgerichtet hat, wird bei der Samenauswahl auf sämtliche Kriterien ein großes Augenmerk gelegt. Jungkühe aber auch einige Zuchtstiere werden hauptsächlich auf Versteigerungen verkauft. Die Zucht auf natürliche Hornlosigkeit etabliert sich am Betrieb bereits seit einigen Jahren. „Ein wesentlicher Grund dafür liegt im Tierschutz, der auch in Zukunft einen immer größeren Stellenwert einnimmt“, so Alexander Hörmandinger. Die Klauenpflege erledigt der Betriebsführer selbst zwei Mal jährlich.
Um den Betrieb noch besser zu repräsentieren, beschickt die Züchterfamilie gerne Rinderschauen in ganz Österreich. Einige seiner Zuchtkühe zeigte Alexander anhand von Fotos her. Neben der Evergreen-Tochter Folda und einer 100.000 Liter-Kuh, die derzeit noch topfit am Betrieb steht, konnten die Fotos einiger sehr exterieurstarker Tiere begeistern.
Neben der Arbeit am Hof absolviert Alexander derzeit die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister. Wenn die Kalkulation eines neuen Laufstalles samt Melkroboter, die er im Rahmen seiner Meisterarbeit aufstellt, sich wirtschaftlich rentiert, wäre diese Investition in Zukunft denkbar. Es wird jedoch auch über den Aufbau eines völlig anderen Betriebszweiges nachgedacht. Die Zuchtschweine werden auf diesem Betrieb auslaufen. Die Zukunftsziele definiert Alexander ganz klar: Eine Freundin und gute, leistungsstarke und ausgeglichene Kühe im Stall zu haben.
Am Ende der Weihnachtsfeier wurden die Jungzüchter des Jahres 2020 gekürt. Im Rahmen der letzten Weihnachtsfeier im Dezember 2019 wurde dazu der Jungzüchter Pass an alle Mitglieder verteilt. Bei jeder Veranstaltung wurden für die Anwesenden Stempel verteilt. Die ersten drei Jungzüchter wurden bekannt gegeben und können sich nun den Titel teilen. Unter ihnen sind Carl-Hannes Pucher, Julia Schwinger und Jakob Scherzer. Die Präsente werden per Post zugesandt bzw. bei der nächsten Präsenzveranstaltung verteilt.
Es war eine gelungene erste Online Weihnachtsfeier mit interessanter Diskussion. Wir dürfen uns bei allen Mitgliedern nochmals herzlich fürs Mitwirken in diesem herausfordernden Jahr bedanken und freuen uns schon auf das neue Jungzüchter Jahr 2021.
(c) Text: Stephanie Zarfl
(c) Bild: Keleki